Chronische Atemwegserkrankungen sind Erkrankungen der Atemwege und anderer Lungenstrukturen. Einige der häufigsten sind chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD), Asthma bronchiale, berufsbedingte Lungenerkrankungen und pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck).
Neben dem Tabakrauch sind Luftverschmutzung, Chemikalien und Staub am Arbeitsplatz sowie häufige Infektionen der unteren Atemwege im Kindesalter weitere Risikofaktoren.
Hier stellen wir eine sehr häufige Atemwegserkrankung vor, die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).
Fallbeispiel: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Name: Steven
Alter: 60 Jahre
Job: Zusteller
Der Fall von Steven mit COPD
For some months, Steven has developed a persistent cough and when he needs to travel long distances on foot, climb stairs or carry the heaviest packages, he gets out of breath and is forced to stop and sit down for a few minutes to recover. His doctor told him that these are the first symptoms of chronic obstructive pulmonary disease and that he should avoid carrying heavy weights or do this type of tasks and that during a respiratory crisis he must use an oxygen inhaler. Steven would like to talk to his boss about the disease, hoping he can make his job less tiring and accept these conditions. He does not want to stop working but, at his age, he is afraid they may let him go and he thinks he might have real difficulties in finding other jobs.
Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
1 Worum handelt es sich?
Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) sind eine Reihe von Atemwegserkrankungen, die die Lunge und die Bronchien betreffen und große Atembeschwerden verursachen (chronischer, langanhaltender Zustand). Die verursachten Schäden sind nicht heilbar, das Fortschreiten der Erkrankung kann nur verlangsamt werden.
COPD ist ein Überbegriff für chronisch andauernde Lungen-erkrankungen, einschließlich:
- Chronische Bronchitis: ein langwieriger entzündlicher Zustand der Bronchialschleimhaut.
- Emphysem: Schädigung der Lungenalveolen, der Lungenstrukturen, in denen der Austausch zwischen Luft und Blut tatsächlich stattfindet. Ein Emphysem entsteht normalerweise bei chronischer Bronchitis.
- Refraktäres Asthma: eine Art von Asthma, das nicht/nicht gut auf die üblichen Asthma-Medikamente anspricht.
COPD kann verschiedene Ursachen haben:
- COPD wird in den allermeisten Fällen durch das Einatmen von Schadstoffen verursacht; dazu gehört auch das Tabak-Rauchen.
- Belastung durch giftige Stoffe industriellen Ursprungs (z.B. Dämpfe) sowie Staub und schlechte Luftqualität.
- Genetische Faktoren können auch eine Rolle bei der Entstehung von COPD bei Menschen spielen, denen ein Protein fehlt, welches die Lunge schützt.
2 Symptome
Die Hauptsymptome von COPD sind:
- Kurzatmigkeit, besonders bei körperlichen Aktivitäten, auch nach leichten, oder z.B. beim Treppensteigen
- Keuchen (Dyspnoe): ist ein höherfrequentes lautes Atmen, insbesondere während des Ausatmens (Giemen/ Pfeifen). Die Atmung ändert sich im Rhythmus oder in der Frequenz und tritt unter Belastung oder während eines Krankheitsschubes auf.
- Engegefühl in der Brust
- Übermäßige Schleimproduktion, die geringe Blutverluste verursachen kann
- Chronischer und anhaltender Husten, mit oder ohne Schleim
- Heiserkeit
- Fieber oder Schüttelfrost
- Schwäche und Energiemangel
- Schmerzen beim Schlucken
- Schwellung der Füße, Knöchel oder Beine
- Unbeabsichtigter Gewichtsverlust (insbesondere in späteren Stadien)
Symptome können auch zu Komplikationen führen und die Gesundheit der Person erheblich ernsthaft schädigen, z.B. häufige Infektionen der Atemwege (Pharyngitis, Erkältungen, Grippe, Lungenentzündung), Emphysem, Lungenkrebs, pulmonale Hypertonie (Bluthochdruck in
den Lungenarterien) und andere chronische Begleiterkrankungen wie Herzerkrankungen, Depressionen und Angstzustände.
3 Behandlung
COPD ist eine andauernde und derzeit unheilbare Krankheit, aber mit der richtigen Diagnose und Behandlung können Menschen vieles tun, um ihre Krankheit in den Griff zu bekommen, besser zu atmen und neue Krankheitsschübe zu vermeiden.
Mit einigen Veränderungen in Lebensstil und Aktivität können Menschen eine aktive Rolle bei der Behandlung ihrer Krankheit übernehmen und ihre körperliche und emotionale Gesundheit verbessern, viele Jahre leben und das Leben genießen.
Die erste Behandlung der COPD besteht darin, mit dem Rauchen aufzuhören, um das Fortschreiten der Schädigung zu stoppen und Exazerbationen zu vermeiden.
Meidung von Zigarettenrauch, chemischen Dämpfen, Smog und Staub, wann immer möglich.
Die medikamentöse Behandlung der COPD muss vom Facharzt sorgfältig geplant werden. Sie besteht aus:
- Bronchodilatatoren, Kortikosteroiden, Theophyllin und Antibiotika
- Sauerstofftherapie, um die Funktion der Organe, Gewebe und Muskeln, insbesondere des Herzens, zu erhalten
- Lungenrehabilitation: Eine Kombination von Übungen zur Stärkung der Stützmuskulatur beim Atmen.
4 Psychosoziale Probleme und Auswirkungen der Krankheit auf die Beschäftigung
Die Diagnose COPD kann erhebliche Auswirkungen auf das persönliche und soziale Leben haben. Dies gilt insbesondere für Menschen im erwerbsfähigen Alter, da die Krankheit einen großen Einfluss auf die Arbeit haben kann.
Wenn Menschen mit COPD so lange wie möglich weiterbeschäftigt werden, kann dies nicht nur zu einer täglichen Routine, sondern auch zu einer Verbesserung ihres finanziellen, sozialen und psychischen Wohlbefindens sowie ihrer körperlichen Gesundheit führen. Wenn der Arbeitsplatz keine direkten Auswirkungen auf das Fortschreiten der Krankheit hat, können sich Angestellte dafür entscheiden, ihre Arbeit fortzusetzen, und sollten dazu ermutigt werden. Auch wenn Mitarbeiter mit COPD möglicherweise nicht immer in der Lage sind, die volle Leistung zu erbringen, bedeutet dies im Allgemeinen nicht, dass die Krankheit die Produktivität beeinträchtigt.
Um Arbeitnehmer mit COPD weiter zu beschäftigen und diesen bei der Arbeit oder bei der Wiederbeschäftigung zu helfen, können Arbeitgeber, einige Maßnahmen veranlassen:
- Belüften und befeuchten Sie die Arbeitsumgebung und sorgen Sie für ausreichende Luftzirkulation.
- Förderung der Raucherentwöhnung und Vermeidung des Kontakts mit Passivrauch. Sorgen Sie für eine rauchfreie, staubfreie und duftstofffreie Umgebung.
- Wenn der Arbeitnehmer bei der Arbeit Lungenreizstoffen (Dämpfen, Chemikalien, Toxinen und Verschmutzungen) ausgesetzt ist, stellen Sie sicher, dass sie sich selbst schützen, z.B. durch Verwendung von Atemschutzgeräten.
- Beschränken Sie anstrengende Tätigkeiten des Arbeitnehmers, insbesondere wenn die Art der Arbeit umfangreiche körperliche Anforderungen beinhaltet. Dies kann auch weniger Sprechen einschließen, da das Sprechen für Menschen mit Atemproblemen anstrengend sein kann.
- Ermöglichen Sie einen flexiblen Arbeitszeitplan (z.B. Arbeit von zu Hause aus, geben Sie die Möglichkeit, später zu kommen oder früher zu gehen).
- Erleichterung der Mobilität des Arbeitnehmers (z.B. Bereitstellung eines zugänglichen Parkplatzes oder eines Mobilitätsrollers, eines Aktenkoffers auf Rädern zum Transportieren von Arbeitsgegenständen).
- Stellen Sie sicher, dass der Mitarbeiter bei der Arbeit einen Sauerstoffapparat trägt, wenn dies erforderlich ist. Dies beugt Atemnot vor, verbessert die geistige Wachsamkeit und ermöglicht es ihm, den Arbeitstag effektiver zu meistern. Geben Sie Zeit zum Ausruhen während des Arbeitstages und inhalative Medikamente zu nehmen.
Wenn klar wird, dass die Art der Arbeit den Zustand des Arbeitnehmers weiter verschlechtern wird, ist es wichtig, eine vorzeitige Pensionierung nur als allerletzte Option in Betracht zu ziehen. Eine vorzeitige Beendigung des Arbeitsverhältnisses für eine Person mit COPD kann sich negativ auf die Rentenleistungen und die finanzielle Situation sowie auf das psychische und soziale Wohlbefinden auswirken.
Weitere Informationen finden Sie unter:
European Respiratory Society (ERS) – https://www.erswhitebook.org/chapters/chronic-obstructive-pulmonary-disease/
European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) – https://www.eaaci.org/
European Federation of Allergy and Airways Diseases Patients‘ Associations (EFA) – http://www.efanet.org
Share This